Die Hilfestellung beschreibt die drei grundsätzlichen Anwendungsfälle von Open Source Software (OSS) und den daraus resultierenden Anforderungen, um die Zusammenarbeit in der Öffentlichen Verwaltung hinsichtlich Open Source Projekte und Lösungen zu stärken. Mithilfe dieser Hilfestellung soll sowohl den Entwickelnden als auch Nutzenden die Einstiegshürde zur Teilnahme an Open Source und somit letztendlich zur Kooperation vereinfacht werden.
Die vereinfachte Darstellung der drei Anwendungsfälle von Open Source Software lautet:
- Nutzen, im Sinne von „die Teilnehmenden konsumieren bestehende Open Source Projekte und Lösungen“
- Beisteuern, im Sinne von „die Teilnehmenden beteiligen sich an bestehenden Open Source Projekten und Lösungen, beispielsweise durch eigene Vorschläge und Lösungen“
- Erzeugen, im Sinne von „die Teilnehmenden erstellen selbst Open Source Projekte und Lösungen und stellen diese unter einer Open Source Softwarelizenz bereit“
In diesem Dokument werden im Anschluss zur Definition von Open Source Software die drei Anwendungsfälle jeweils in einzelnen Kapiteln dargestellt Der Anwendungsfall wird jeweils erst allgemein erklärt, dann der daraus resultierende Mehrwert und die dazugehörigen beachtenswerten Aspekte dargestellt, bevor abschließend konkrete Punkte erörtert werden, wie die Open Source Plattform die Öffentliche Verwaltung bei diesem Anwendungsfall unterstützen kann.
Die Definition von Open Source Software ist analog zur Lizenz Compliance anzuwenden, welche lautet:
Zur eindeutigen und transparenten Beurteilung, ob eine Softwarelizenz mit ihren Verpflichtungen den Anforderungen einer Open Source Softwarelizenz entspricht, wird die Open Source Definition der Open Source Initiative (OSI) [extern] angewendet. Eine Lizenz ist für Open CoDE freigegeben, wenn sie nach fachlicher und juristischer Prüfung seitens Open CoDE sowohl dieser Open Source Definition entspricht und darüber hinaus keine für die Öffentliche Verwaltung erkennbaren Schwierigkeiten birgt.
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OSI Open Source Definition |
Erläuterung |
1. Free Redistribution |
Der Quellcode kann von jeder Person frei weiter verteilt werden. |
2. Source Code |
Der Quellcode der Software muss verfügbar sein. |
3. Derived Works |
Abgeleitete und aufbauende Werke müssen erlaubt sein. |
4. Integrity of The Author's Source Code |
Veränderungen des Werkes können vorgenommen werden. |
5. No Discrimination Against Persons or Groups |
Weder Personen noch Gruppen dürfen von der Software diskriminiert werden. |
6. No Discrimination Against Fields of Endeavor |
Der Verwendungszweck der Software darf nicht eingeschränkt werden. |
7. Distribution of License |
Der Erhalt der Software muss ausreichend für das Nutzungsrecht sein. |
8. License Must Not Be Specific to a Product |
Die Lizenz darf nicht produktspezifisch sein. |
9. License Must Not Restrict Other Software |
Die Lizenz darf keine andere Software ausschließen. |
10. License Must Be Technology-Neutral |
Die Lizenz darf keine Technik oder speziellen technischen Mittel zur Erfüllung voraussetzen. |
Tabelle 1.: Open Source Definition und Erläuterung
Zusammenfassend wird im Kontext dieses Dokumentes jeglicher Inhalt der Plattform als Open Source Software eingeordnet, sofern dieser vollständig unter Open Source Softwarelizenzen gemäß der Anforderung der OSI lizensiert wurde.
Open Source Nutzen bedeutet, dass die Teilnehmenden bestehende Open Source Projekte und Lösungen nutzen. Bei diesem Nutzen ist grundsätzlich zwischen zwei unterschiedlichen Formen zu unterscheiden:
- Open Source Software als Bestandteil für eigene Entwicklungsleistungen der Nutzenden, bspw. Verwendung und Integration von OSS-Komponenten in eigene Projekte und Lösungen.
- Open Source Softwarelösungen als zur Verwendung vorbereitete, d. h. ausführbare Anwendungen.
Die Teilnehmenden treten im Regelfall in beiden Fällen gegenüber dem Open Source Projekt nicht in Erscheinung. Die Nutzungsrechte der Komponenten werden entsprechend der Lizenz erteilt. Mögliche Auflagen sind hierbei zu beachten. Weiterhin sind grundsätzliche Aspekte hinsichtlich IT-Sicherheit und Interoperabilität in der bestehenden Software- und Prozesslandschaft der Anwendenden zu beachten.
Der Anwendungsfall „Open Source Nutzen“ hat für die Nutzenden der Open Source Projekte und Lösungen folgenden Mehrwert:
- Open Source Projekte und Lösungen zu nutzen bedeutet, frei verfügbares Wissen zu nutzen, ohne dabei Ressourcen zur Generierung dieses Wissens aufwenden zu müssen.
- Der offene Quellcode fördert die gezielte Einbindung und Verknüpfung mit Schnittstellen.
- Die Unabhängigkeit von proprietären Softwarelieferanten und die Stärkung der eigenen digitalen Souveränität kann durch Nutzen von Open Source Projekten und Lösungen gefördert werden.
- Bereits existierenden Lösungen können bei Bedarf individualisiert werden und an die eigenen Bedürfnisse und existierenden Software-Umgebungen angepasst werden.
- Die Verwendung von offenem Quellcode schafft Transparenz, da dieser von jedem einsehbar und überprüfbar ist, was wiederum zur Sicherheit beitragen kann.
Spezifisch bei Open Source Softwarecode ist für das Nutzen gesondert hervorzuheben:
- Durch das Nutzen von bestehenden Open Source Quellcode und Komponenten ist eine erhöhte Entwicklungsgeschwindigkeit möglich, da auf Bestehendem aufgebaut werden kann.
- Im Entwicklungsprozess kann eine Kostenreduktion durch das Nutzen bestehender Open Source Quellcodes und Komponenten realisiert werden, da die Entwickelnden diese Leistung nicht zusätzlich erbringen müssen.
Spezifisch bei Open Source Softwarelösung ist für das Nutzen gesondert hervorzuheben:
- Da bei Open Source Softwarelösungen keine Lizenzgebühren für den einzelnen Nutzenden entstehen, ist die weite Verbreitung und Anzahl der Nutzenden im Regelfall kein finanzieller Aufwandstreiber, womit eine breite Bereitstellung gefördert wird.
Die Teilnehmenden, welche Open Source Projekte und Lösungen nutzen möchten, haben dabei folgende Punkte zu beachten:
- Die grundsätzlichen Aspekte hinsichtlich IT-Sicherheit und Interoperabilität in der bestehenden Software- und Prozesslandschaft sind zu berücksichtigen.
- Die Open Source Software Projekte können mit der Zeit an Aktivitäten und Entwicklungen innerhalb des Projektes verlieren. Dementsprechend ist bei langfristig geplanten Einsätzen dieser Aspekt kontinuierlich zu beobachten.
- Open Source Software Projekte leben immer von dem freiwilligen Engagement der Teilnehmenden, folglich besteht ein grundsätzliches Risiko von unzureichender Wartung des Projektes oder Support bei Problemfällen.
- Juristische Auseinandersetzungen infolge von Anzeigen Dritter auf Open Source Softwarelizenzverstöße im Distributionsfall sind möglich, bspw. Klage auf Unterlassung oder Schadenersatzforderung.
- Bei der Einbindung von Open Source Lösungen und Komponenten sind die Open Source Softwarelizenzen gesamtheitlich zu betrachten, um sicherzustellen, dass keine zwei Lizenzen miteinander verknüpft werden, welche sich gegenseitig ausschließen. Für weitere Ausführungen ist die Lizenz Compliance [hier] einzusehen.
- Bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind nicht nur ausschließlich die Lizenzkosten von proprietären und Open Source Softwarelösungen gegenüberzustellen, sondern die gesamtheitlichen Kosten (total cost of ownership), wie bspw. notwendige Weiterentwicklungen.
Der Anwendungsfall Open Source Nutzen wird durch die Plattform unterstützt, indem den Teilnehmenden rechtssichere Strukturen für die Auswahl von Open Source Quellcodes zur Verfügung gestellt werden. Die Rechtssicherheit der Strukturen für die Öffentliche Verwaltung zeichnet sich durch folgende Aspekte aus:
- Die ausschließliche Verwendung von Open Source Softwarelizenzen gemäß OSI Anforderung schafft einen verständlichen und berechenbaren Lizenzraum.
- Das Nutzen von jeglichen Open Source Projekten und Lösungen ist durch die Vorgabe der ausschließlichen Verwendung von Open Source Softwarelizenzen gemäß OSI Anforderung grundsätzlich für alle Teilnehmenden möglich, da durch die Lizenz keine Einschränkung der Anwendungsfälle (bspw. Ausschluss kommerzieller Nutzung) gegeben ist.
- Durch die einheitlichen Nutzungsbedingungen können Projekte nur durch dazu berechtigte, real identifizierbare Personen angelegt werden. Durch eine Bestätigung der Beitragenden, dass das notwendige Nutzungsrecht gegeben ist, wird das Risiko einer Urheberrechtsverletzung bei Verwendung des auf der Plattform abgelegten Quellcodes für die Nutzenden reduziert.
- Die Plattform bietet als zentrale Anlaufstelle Transparenz über die grundsätzlich in der Öffentlichen Verwaltung einsetzbaren Open Source Projekte und Lösungen. Mit dieser Übersicht können redundante Entwicklungen reduziert werden, indem die für die Öffentliche Verwaltung einsetzbaren Optionen aufgezeigt werden.
- Das mit Open Source verfügbare Wissen zu nutzen unterstützt die Öffentliche Verwaltung insbesondere auch bei der Umsetzung der Anforderungen aus dem E-Government-Gesetz und Onlinezugangsgesetz (OZG). Die zentrale Plattform fördert hierbei die einheitliche und effiziente digitale Umsetzung ähnlicher Verwaltungsfälle der einzelnen Öffentlichen Verwaltungen, indem bestehende Open Source Softwarelösungen von allen weiteren Öffentlichen Verwaltungen eingesetzt werden können.
- Das Verwenden von einheitlichen Open Source Softwarestandards und gemeinschaftlichen Open Source Softwarelösungen in den Öffentlichen Verwaltungen erhöht die Standardisierung bei gleichzeitiger Steigerung der Interoperabilität zwischen den Kommunen und Ländern.
- Eine Steigerung der Standardisierung der Softwareanwendungen fördert die Bestrebung, den Bürgerinnen und Bürgern einen einheitlichen und anwenderfreundlichen Onlinezugang zu der Öffentlichen Verwaltung anbieten zu können.
- Einheitliche Rahmenbedingungen zur Nutzung der Plattform schaffen der Öffentlichen Verwaltung einen inklusiven Raum zur Kollaboration. Der „Code of Conduct“ beschreibt sowohl Zielsetzung als auch gewünschtes Verhalten der Teilnehmende, sodass eine gesonderte Prüfung und Genehmigung der Teilnahme an der Plattform durch einzelne Öffentliche Verwaltungsapparate redundant werden.
Open Source Beisteuern bedeutet, dass die Teilnehmenden zu bestehenden Open Source Projekten und Lösungen eigene Vorschläge und Lösungen beisteuern. Dieses Beisteuern kann eine große Bandbreite an unterschiedlichen Beiträgen beinhalten, von konzeptionellen Vorschlägen zu Funktion in Foren, über kleinere Quellcode-Beiträge zur Fehlerbehebung (Bug-fixes) bis zu komplexeren Quellcode-Beiträgen für neue Funktionalitäten. Die Teilnehmenden pflegen hierbei nicht selbst aktiv ihre Vorschläge in das bestehende Projekt ein, sondern bieten den Projektverantwortlichen (Maintainer) ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des Projektes an (Pull-Request).
Der Anwendungsfall „Open Source Beisteuern“ hat einen bedeutsamen Mehrwert für alle Teilnehmenden, von den Nutzenden über die Entwickelnden bis zu den Projektverantwortlichen der Open Source Projekte und Lösungen:
- Verfügbares Wissen nicht nur zu nutzen, sondern auch wieder zu teilen fördert die Entwicklungsgeschwindigkeit und redundante Entwicklungsleistungen werden reduziert.
- Open Source Beisteuern ist wesentlicher Bestandteil für den nachhaltigen Fortbestand von Open Source Softwareprojekten, da diese von Kollaboration leben.
- Durch den offenen Quellcode können die anderen Teilnehmenden des Open Source Projektes ohne zusätzlichen Aufwand auf dem Beitrag aufbauen, sodass insgesamt eine erhöhte Entwicklungsgeschwindigkeit im Projekt möglich ist.
- Individuelle Anforderungen und Anpassungen können in das Open Source Projekt eingespielt werden und fördern so die Entwicklung und den Reifegrad des Projektes.
- Qualitätssicherung und Korrekturen, Verbesserungen und Erweiterungen zu Open Source Projekten können von einer großen Gemeinschaft eingebracht werden, wovon die Qualität, Sicherheit und Anwendbarkeit des Projektes profitieren.
- Das Beitragen zu Open Source Projekten stärkt die öffentliche Wahrnehmung und fördert die positive Außendarstellung.
Die Teilnehmenden, welche Open Source Beisteuern möchten, haben dabei folgende Punkte zu beachten:
- Bei der Erstellung des beizusteuernden Quellcodes müssen die Anforderungen der Open Source Softwarelizenz des bestehenden Projektes berücksichtigt werden.
- Der beizusteuernde Quellcode darf weder persönliche oder vertrauliche Informationen noch geschütztes geistiges Eigentum oder Patente enthalten.
- Es ist zu prüfen, ob der beizusteuernde Quellcode ein vorheriges Unterzeichnen eines Contributor License Agreement (CLA) notwendig macht.
- Durch Beisteuern treten die Teilnehmenden öffentlich in Erscheinung. Dementsprechend sind grundlegenden Verhaltensweisen und Prinzipien guter Programmierung zu beachten, da Verstöße gegen diese im Zweifelsfall zu negativer Reputation führen können.
Der Anwendungsfall Open Source Beisteuern wird durch die Plattform unterstützt, indem den Teilnehmenden sichere Strukturen für das Bereitstellen von Quellcodes und die kollaborative Arbeit zur Verfügung gestellt wird. Die Rechtssicherheit der Strukturen für die Öffentliche Verwaltung zeichnet sich durch folgende Aspekte aus:
- Die Plattform als Raum für Open Source Software ist durch die verbindliche Vorgabe der ausschließlichen Verwendung von Open Source Softwarelizenzen gemäß OSI Anforderung definiert und schafft damit einen verständlichen und berechenbaren Lizenzraum.
- Durch die Vorgabe der ausschließlichen Verwendung von Open Source Definition und der zugehörigen Lizenzliste wird die Kontribution für Teilnehmenden erleichtert, da die Haftung für Kontribution durch die freigegebenen Lizenzen reduziert oder ausgeschlossen wird.
- Durch die einheitlichen Nutzungsbedingungen können Projekte nur durch dazu berechtigte, real identifizierbare Personen angelegt werden. Durch eine Bestätigung der Beitragenden, dass das notwendige Nutzungsrecht gegeben ist, wird das Risiko einer Urheberrechtsverletzung bei Verwendung des auf der Plattform abgelegten Quellcodes für die Nutzenden reduziert.
- Die Plattform schafft Transparenz über grundsätzlich in der Öffentlichen Verwaltung einsetzbare Open Source Projekte und Lösungen. Dadurch wird auch die Sichtbarkeit erhöht, zu welchen Projekten die Teilnehmenden Beiträge beisteuern können.
- Einheitliche Rahmenbedingungen zur Nutzung der Plattform schaffen der Öffentlichen Verwaltung einen inklusiven Raum zur Kollaboration. Der Code of Conduct beschreibt sowohl Zielsetzung als auch gewünschtes Verhalten der Teilnehmenden. Eine Teilnahme an der Plattform durch einzelne Öffentliche Verwaltungen wird somit erleichtert.
Open Source Erzeugen bedeutet, eigenentwickelte Software unter einer Open Source Softwarelizenz frei zur Verfügung zu stellen. Frei bedeutet in diesem Kontext für die Nutzenden zwar unentgeltlich und mit offenen Quellcode, jedoch unter Berücksichtigung der Open Source Lizenzbedingungen. Sollte zusätzlich kollaborative Zuarbeit möglich sein (Kontributionen), verliert der Erstellende die Gesamturheberschaft des Werkes. Folglich können die kontribuierten Teile durch den Erstellenden nur im Rahmen der gewählten Lizenz verwendet werden.
Der Anwendungsfall „Open Source Erzeugen“ hat einen bedeutsamen Mehrwert für alle Teilnehmenden der Open Source Plattform:
- Eigenes Wissen verfügbar machen stärkt nicht nur die Open Source Gemeinschaft, sondern durch Kollaboration zur Weiterentwicklung des Open Source Softwareprojekts gewinnen alle Teilnehmenden, auch die Erzeugenden.
- Als Erzeugende des Open Source Softwareprojekts übernimmt man nicht nur Verantwortung für dieses, sondern fördert Kollaboration und kann außerdem die strategische Weiterentwicklung des Projektes steuern.
- Die Plattform dient auch als Raum zur kollaborativen Ideenfindung und -entwicklung. Hier können Länder und Kommunen strategische Partnerschaften miteinander schließen, um gemeinsam ein Open Source Softwareprojekt zu erzeugen. Durch die so gewonnenen Synergieeffekte in der Entwicklungsphase können alle Beteiligten davon auch wirtschaftlich profitieren.
- Der Leitgedanke von Open Source Software und diesen in der Öffentlichen Verwaltung zu nutzen ist im Interesse der Öffentlichkeit. Als Öffentliche Verwaltung die Schirmherrschaft für Open Source Projekte zu übernehmen, führt also nicht nur zu einer positiven Außendarstellung, sondern stärkt auch die Möglichkeit, dass Bürgerinnen und Bürger sich aktiv einbringen können.
Die Teilnehmenden, welche Open Source erzeugen möchten, haben dabei folgende Punkte zu beachten:
- Sofern der erzeugte Quellcode Abhängigkeiten zu bereits bestehenden Open Source Quellcodes oder Komponenten aufweist (Dependencies), sind deren OSS-Lizenzen bei der Wahl der eigenen Open Source Softwarelizenz zu berücksichtigen.
- Die Erzeugenden treten mit Veröffentlichung ihres Open Source Projektes öffentlich in Erscheinung. Dementsprechend sind grundlegende Verhaltensweisen als auch Prinzipien guter Programmierung zu beachten, da Verstöße gegen diese im Zweifelsfall zu negativer Reputation und Imageverlust führen können.
- Mit dem Erzeugen eines Open Source Softwareprojekts wird die Verantwortung übernommen, für die angemessene Pflege und Weiterentwicklung des Projektes Sorge zu tragen und bei Bedarf aktiv in die Steuerung einzugreifen.
Der Anwendungsfall Open Source Erzeugen wird durch die Plattform unterstützt, indem den Teilnehmenden rechtssichere Strukturen für das Bereitstellen von und die kollaborative Arbeit an Quellcodes zur Verfügung gestellt werden. Die Rechtssicherheit der Strukturen für die Öffentliche Verwaltung zeichnet sich durch folgende Aspekte aus:
- Die Plattform als Raum für Open Source Software der Öffentlichen Verwaltung ist durch die verbindliche Vorgabe des Lizenzraumes und ausschließliche Verwendung von Open Source Softwarelizenzen gemäß OSI Anforderung definiert. Sie schafft einen verständlichen und berechenbaren Lizenzraum.
- Durch die Vorgabe der ausschließlichen Verwendung von Open Source Definition und der zugehörigen Lizenzliste wird die Kontribution für die Teilnehmenden erleichtert, da die Haftung für Kontribution durch die freigegebenen Lizenzen reduziert oder ausgeschlossen wird.
- Durch die einheitlichen Nutzungsbedingungen können Projekte nur durch dazu berechtigte, real identifizierbare Personen angelegt werden. Durch eine Bestätigung der Beitragenden, dass das notwendige Nutzungsrecht gegeben ist, wird das Risiko einer Urheberrechtsverletzung bei Verwendung des auf der Plattform abgelegten Quellcodes für die Nutzenden reduziert.
- Die Plattform bietet als zentrale Anlaufstelle Transparenz über die grundsätzlich in der Öffentlichen Verwaltung einsetzbaren Open Source Projekte und Lösungen. Mit dieser Übersicht können redundante Entwicklungslistungen reduziert werden, indem vor Entwicklungsbeginn die für die Öffentliche Verwaltung einsetzbaren Optionen eingesehen werden können.
- Mithilfe von Open Source kann eine Öffentliche Verwaltung ihr verfügbares Wissen mit anderen Öffentlichen Verwaltungen teilen, indem sie Open Source Projekte auf der Plattform erzeugen, an welchen alle teilhaben können. Dadurch wird eine einheitliche und effiziente digitale Umsetzung ähnlicher Verwaltungsfälle der einzelnen Öffentlichen Verwaltungen gefördert. Dies erleichtert beispielsweise allen Teilnehmenden gleichermaßen die Umsetzung der Anforderungen aus dem E-Government-Gesetz und Onlinezugangsgesetz (OZG) und der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie.
- Durch Erzeugen von Open Source Projekten können andere Öffentliche Verwaltungen bei dem Entwicklungsprozess über Einsetzbarkeit und Einsatz von Open Source Software unterstützt werden. Dies fördert die Verwendung von einheitlichen Open Source Softwarestandards und gemeinschaftlichen Open Source Softwarelösungen in den Öffentlichen Verwaltungen und führt damit zur Erhöhung der Standardisierung bei gleichzeitiger Steigerung der Interoperabilität zwischen den Kommunen und Ländern.
- Erzeugende von Open Source Projekten können Vorreiterrollen übernehmen. Durch flächendeckende Verwendung der Open Source Lösungen können einheitlichere und anwenderfreundlichere Onlinezugänge zu den Öffentlichen Verwaltungen erzeugt und angeboten werden. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern kann so auch eine Community aufgebaut werden, an deren Entwicklung die Bürgerinnen und Bürger aktiv partizipieren können.
- Einheitliche Rahmenbedingungen zur Nutzung der Plattform schaffen der Öffentlichen Verwaltung einen inklusiven Raum zur Kollaboration. Der Code of Conduct beschreibt sowohl Zielsetzung als auch gewünschtes Verhalten der Teilnehmenden. Eine Teilnahme an der Plattform durch einzelne Öffentliche Verwaltungen wird somit erleichtert.
Bei der praktischen Anwendung der drei oben dargestellten Anwendungsfälle Nutzen, Beisteuern und Erzeugen sind die weiteren Anweisungen der Plattform zu berücksichtigen. Hierbei gelten insbesondere: